Diabetes – Die Volkskrankheit

Der Name Diabetes mellitus kommt aus dem Lateinischen. Hierbei bedeutet “diabainein“ so viel wie „hindurchfließen“ und „mellitus“ heißt übersetzt „honigsüß“. 

Diabetes mellitus – auch bekannt als die Zuckerkrankheit. Doch was bedeutet das eigentlich? Diabetes mellitus ist eine Stoffwechselerkrankung, die auf Insulinresistenz oder Insulinmangel beruht. Das bedeutet, dass die Patienten entweder einen speziellen Hormonmangel (Hormon Insulin) haben und/oder die Insulinwirkung vermindert ist. Gekennzeichnet ist die Krankheit durch einen chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel. Das Risiko für schwere Begleit- und Folgeerkrankungen ist dabei sehr hoch. Vorstadium von Diabetes mellitus ist das sogenannte Prädiabetes. 

Bei der Zuckerkrankheit gibt es medizinisch gesehen verschiedene Formen. Hauptsächlich wird hierbei unterschieden in Typ-1 und Typ-2.

In Deutschland leiden circa 90 bis 95 Prozent der Erkrankten an Typ-2-Diabetes. Prophylaxe ist ein sehr wichtiges Thema, da diese Erkrankung deutlich mehr in den Industrieländern vorkommt. Im Grunde genommen handelt es sich um eine Zivilisationskrankheit. Aufklärung und Vorbeugung sind entscheidend zur Bekämpfung von Diabetes. 

Typ-1 und Typ-2 im Überblick – das sind die Unterschiede

Typ-1-Diabetes

· Wird durch absoluten Mangel des Hormons Insulin verursacht -> deshalb auch „insulinabhängiger Diabetes mellitus“ genannt

· Wird durch absolutes Versagen der Zellen in der Bauchspeicheldrüse, die das Hormon Insulin produzieren, verursacht

· Beginn: Meist im Kindes- und Jugendalter

· Bisher nicht heilbar -> Patienten/Patientinnen müssen sich ein ganzes Leben lang Insulin spritzen

· Umgangssprachlich auch „juveniler Diabetes“ genannt -> Juvenil bedeutet jugendlich

Typ-2-Diabetes

· Entsteht zum einen durch verminderte Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin (Insulinresistenz), zum anderen führt jahrelange Überproduktion von Insulin zu einer “Erschöpfung” der insulinproduzierenden Zellen -> somit kann die Bauchspeicheldrüse nicht genügend Insulin für den erhöhten Bedarf liefern

· Verursacher: Erbliche Veranlagung; Übergewicht, Bewegungsmangel und/oder weitere Faktoren

· Beginn: meist schleichend

· Frühere Bezeichnung: “Altersdiabetes” -> jedoch erkranken in den letzten Jahren auch zunehmend junge Erwachsene und sogar Jugendliche daran -> Wohlstandskrankheit

Es gibt verschiedene Therapiemöglichkeiten, die der Arzt nach Erstellung der Diagnose einleitet. Grundvoraussetzung ist die Motivation des Patienten, sein Leben entsprechend zu ändern. Regelmäßige Bewegung, angepasste Ernährung und ein normales Körpergewicht sind das Wichtigste für eine gute Einstellung dieser Krankheit.

Jetzt haben wir die bekanntesten Diabetes Typen miteinander verglichen. Doch warum kommt es überhaupt zu einer Insulinresistenz im Körper? Im Folgenden schauen wir uns die möglichen Ursachen an und beschäftigen uns danach auch mit den Folgen.

Diabetes mellitus – Die möglichen Ursachen

Die genauen Mechanismen, die zur Entstehung der Insulinresistenz führen, sind komplex und zum größten Teil noch Gegenstand intensiver Forschung. Eine sogenannte „genetische Disposition“ ist wahrscheinlich. Mögliche Ursachen: 

· Strukturelle oder funktionelle Defekte der Insulinrezeptoren · Bildung von Autoantikörpern gegen Insulin

· Verstärkter Abbau von Insulin

Eine Insulinresistenz wird durch Übergewicht erheblich verstärkt.

Diabetes mellitus – Die Folgen

Die Insulinresistenz geht mit einer Erhöhung des im Blut vorhandenen Insulins einher -> genannt: Hyperinsulinämie. Die Hyperinsulinämie ist ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung des „metabolischen Syndroms“. Das metabolische Syndrom heißt auch tödliches Quartett. Dies zu verstehen ist wichtig, um Folgekrankheiten und unseren Versorgungsbereich zu erläutern. Mit dem metabolischen Syndrom ist eine Kombination unterschiedlicher Risikofaktoren gemeint. Dazu gehören:

· Übergewicht beziehungsweise zu viel Bauchfett (stammbetonte Adipositas)

· Erhöhte Blutzuckerwerte

· Erhöhte Blutfettwerte

· Erhöhte Blutdruckwerte

In den Industrienationen sind bis zu 30 Prozent der Gesamtbevölkerung von einem metabolischen Syndrom betroffen, darunter immer mehr jüngere Menschen. Wie bereits erwähnt, ist der Diabetes mellitus eine Erkrankung mit einer Vielzahl von Begleit- und Folgeerkrankungen. Auch damit beschäftigen wir uns im Anschluss. Das metabolische Syndrom spielt dabei eine sehr große Rolle. 

Dabei können wir Ihnen helfen: Polyneuropathie der Füße – Gefühlsstörung in den Füßen

Die Polyneuropathie ist eine mögliche Spätfolge des Diabetes mellitus. Die Stärke der Nervenschädigung (Gefühlsstörung in den Füßen) hängt vom Lebensalter, der Erkrankungsdauer und der Blutzuckereinstellung ab.

Die Polyneuropathie ist eine Erkrankung der peripheren Nerven (->Teile des Nervensystems, die außerhalb des Gehirns und des Rückenmarks liegen und für die Versorgung der Beine verantwortlich sind). Die Reizweiterleitung funktioniert dabei nur eingeschränkt oder gar nicht mehr. Zu Beginn klagen Betroffene über ein Kribbeln oder Taubheitsgefühl. Symptome treten meist an Füßen, seltener an den Händen auf. Sie können aber auch andere Teile des Körpers betreffen. In späteren Stadien kommt es zu Schmerzen und zu einer Abnahme des Berührungsempfindens. Betroffene spüren dabei weder starke Kälte oder Hitze noch Schmerz.

Dadurch können folgende Beschwerden entstehen:

· Der Patient kann Druckstellen an den Füßen bekommen, die er selbst gar nicht wahrnimmt, weil er diese nicht spürt.

· Ebenso können normale Strümpfe (bzw. deren Naht) offene Stellen verursachen.

· Die Druckstellen entwickeln sich dann im weiteren Verlauf zu sogenannten „offenen Füßen“ (Ulzerationen), die sehr schwer verheilen.

· Ungleichmäßige Belastung der Füße (z.B. Fußfehlstellungen) können die gleiche Problematik hervorrufen -> in diesem Fall meist an den Fußsohlen.

Diese Probleme gilt es, mit einer besonderen Einlage und/oder Schuhversorgung zu vermeiden. Oftmals sind es Zufallsbefunde, die beispielsweise die Fußpflegerin feststellt. Aus diesem Grund ist die Fußpflege und ein selbstständiges Betrachten der Füße (mittels Spiegel) eine tägliche Routine für den Diabetiker.

Therapiemöglichkeiten für Sie:

Die Therapie von Diabetes Patient/innen gehört zu unseren Kernkompetenzen. Diabetische Einlagen und Schuhversorgung dürfen nur von zertifiziertem Fachpersonal vorgenommen werden. Dabei verwenden wir ein spezielles Verfahren sowie besondere Materialien zur bestmöglichsten Versorgung unserer Kund/innen. Alle Maßnahmen werden vom Haus- oder Facharzt eingeleitet. Wenn der Facharzt eine diabetische Einlage oder einen diabetischen Schuh verordnet, sind Sie bei uns in fachmännischen Händen. Weiterhin gilt dies auch für spezielle Strümpfe, die in diesem Fall verordnet werden können. Da die kompetente Betreuung und Beratung von Diabetes Patienten sehr zeitaufwendig ist, bitten wir Sie, vorher einen Termin bei uns zu vereinbaren, dass wir uns genügend Zeit nehmen können. 

Bei uns können Sie sich sicher fühlen:
Mit angepassten Personenzahlen, Wegführung, Desinfektionsmittelspendern und regelmäßiger Desinfizierung der Oberflächen wird ein konsequentes Hygienekonzept umgesetzt.

Rufen Sie uns an und vereinbaren einen Termin!

Unser ausgebildetes Fachpersonal ist an folgenden Standorten für Sie da:

Ihr Weg zu uns:

  1. Rezept beim Arzt anfragen -> Ihr Arzt kann Ihnen bei entsprechender Diagnose eine Verordnung für eine „diabetes adaptierte Einlage“ ausstellen. Rezepttext: 1 Paar diabetes adaptierte Einlagen nach Schaumabdruck/ 3D-Scan und digitaler Vermessung
  2. Einen Termin bei uns vereinbaren –> Melden Sie sich bei dem jeweiligen Ansprechpartner unserer Filiale
  3. Besuch bei uns im Haus -> Innendruckmessung/Innenschuhmessung zur Analyse der Druckstellenbelastung beim Gehen und Stehen (dynamisch/statisch). Beide Ergebnisse werden mittels digitaler Übertragung direkt an unsere Software übermittelt. Somit sind wir in der Lage, exakt Ihre Druckentlastungen aus der Analyse in die Einlage zu adaptieren. Es entsteht ein Negativabdruck Ihres Fußes. Um Ihre Einlage in 3D-Technik auszuarbeiten, ist eine detaillierte Analyse erforderlich. Dazu wird Ihnen eine Sohle mit Sensoren in Ihren Schuh gelegt (siehe Bild). Sie können sich damit frei bewegen. Das Gerät macht eine Aufzeichnung Ihres kompletten Gang- und Standverhaltens. Anhand dieser Daten ist eine millimetergenaue Einlagenkonstruktion möglich.
  4. Einlagenerstellung -> Alle Belastungszonen aus der dynamischen Messung werden automatisiert und millimetergenau in die Einlage gefräst, um eine optimale Entlastung zu generieren. Hierbei handelt es sich um eine spezielle Dämpfungsschicht, die über eine schnelle Rückstellkraft verfügt. Dies vermindert eine Entstehung von Druckstellen und damit einhergehende offene Stellen am Fuß (Ulzerationen). Zusätzlich werden in der untersten Einlagenschicht die Belastungspunkte aus dem statisch-dynamischen Abdruck eingearbeitet (früher Gipsabdruck, jetzt 3D Scan oder Trittschaum). Biomechanische Fehlstellungen am Fuß verursachen dauerhaft hohe Druckwerte; diese können mittels Einlage optimiert werden.
  5. Einlagenabgabe -> Sie erhalten eine individuelle Fußeinlage, die Ihnen nicht nur die Symptome nimmt, sondern auch Ihre Fußfehlstellungen positiv beeinflusst. Sehr hohe Passgenauigkeit und Tragekomfort mittels 3D Konstruktion fördern Ihre Lebensqualität. Spitzendruckwerte werden sowohl von der Statik als auch von der Dynamik in der Einlagenkonstruktion berücksichtigt. Dadurch entsteht Ihre individuelle Fußeinlage und der Spätfolge einer Polyneuropathie wird vorgebeugt.
  6.  

Deshalb ist eine Einlage bei einer Diabetes Erkrankung so wichtig: 

Bislang wurde diabetische Versorgung lediglich auf die Druckstellen ausgelegt und dabei die Fußfehlstellung, die diese begünstigt, nur minimalistisch berücksichtigt. Das heißt, es wurde nur ein Symptom behoben, nicht aber ausreichend an den Ursachen gearbeitet. Diese liegen bei einem Diabetiker an der pathologischen Kombination Polyneuropathie/Angiopathie und der Fußfehlstellung. Somit ist es sinnvoll, nicht nur die Druckstellen aus der Statik und Dynamik in die Einlagenkonstruktion einzuarbeiten, sondern auch die Fußfehlstellung zu berücksichtigen und diese positiv zu beeinflussen.